40 Jahre Sammlung Deutsche Bank
Katharina Grosse: „Ohne Titel“, 1992

Max Bills in sich gedrehte Granitskulptur „Kontinuit�t“, Christo und Jeanne-Claudes Installation „The Gates“ im winterlichen New Yorker Central Park, Cao Feis Vision einer virtuellen, futuristischen Szenerie im Nirgendwo: Wir zeigen in monatlicher Folge Werke, die jedes f�r sich ein St�ck Zeitgeschichte repr�sentieren und einen Aspekt der Sammlung Deutsche Bank widerspiegeln, die in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag feiert.


Katharina Grosse
Ohne Titel, 1992

� VG Bildkunst, Bonn 2020


Heute geh�rt Katharina Grosse zu den bedeutendsten abstrakten Malerinnen der Welt. Doch als ihre Arbeit Anfang der 1990er-Jahre f�r die Sammlung Deutsche Bank angekauft wurde, entwickelte Grosse gerade ihr Formenvokabular. Mit ihrer abstrakten Malerei dringt sie in ein von M�nnern dominiertes Feld vor. Inspiration bieten ihr die Farbfeldmalerei und der analytische Minimalismus von US-K�nstlern wie Robert Ryman und Sol LeWitt oder das Werk von G�nther F�rg, dem deutschen K�nstler, der das Erbe der Nachkriegsmoderne aufarbeitete und dabei auch die Architektur mit einschloss.

Ihr Streifenbild ist eine Auseinandersetzung mit Farbe und Raum, Fl�che und Tiefe: Einzelne der leuchtenden, lasierten Farben schieben sich nach vorne, dr�ngen andere in den Hintergrund. Ende der 1990er-Jahre geht Grosse mit der Spritzpistole in den realen Raum, spr�ht ihre Abstraktionen auf Museumsw�nde, Fassaden oder Erdhaufen und schafft so eine Malerei, die regelrecht „den Rahmen sprengt“.